Die Haltung von Posthornschnecken ist nicht schwierig, die hier vorgestellten Arten unterscheiden sich aber geringfügig in ihren Ansprüchen. Die Kleine Posthornschnecke (Planorbella duryi) mag es wärmer, während Planorbarius corneus im Kaltwasserbecken oder Teich besser aufgehoben ist.
Planorbella duryi (Kleine Posthornschnecke)
Die Posthornschnecke (Planorbella duryi) ist der ideale Bewohner für das Nano Aquarium. Schon ein Exemplar kann die Scheiben innerhalb weniger Tage von Algen befreien.

Planorbella duryi im Aquarium
- Beckengröße: Ab 10 Liter
- Temperatur: Ideal sind 20 bis 25 °C, 15 bis 30 °C werden vertragen, kurzzeitig auch 10 °C
- Wasserhärte: PH-Wert 6,5 bis 8,5
- Futter: Algen, abgestorbene Pflanzenteile, Flockenfutter, Futtertabletten, blanchiertes Gemüse, Fleisch, Tofu, gefrorene Mückenlarven
- Vergesellschaftung: Gut möglich mit ähnlich großen Schnecken, friedlichen Fischen und Garnelen
Besonderheiten
Als robust und konkurrenzstark haben sich bei mir die orange und braune Form der Kleinen Posthornschnecke erwiesen. Sie vermehren sich auch im Kaltwasserbecken (18-22 °C) gut und wachsen schnell, sodass sie die anderen Farbformen verdrängen können.
Rosa, weiße und blaue Posthornschnecken mögen es wärmer.
Massenvermehrung
Wenn sie regelmäßig gefüttert wird, produziert Planorbella duryi viele Nachkommen. Das Phänomen einer Massenvermehrung, sodass die Tiere dicht an dicht das Becken bevölkern, konnte ich nicht beobachten. Aber, dass sie in einem gut bevölkerten Aquarium auch „lebende“ Wasserpflanzen fressen können. Vallisnerien zum Beispiel schmecken ihnen gut.

Beckengröße & Temperatur
Planorbella duryi eignet sich für die Haltung in einem Becken ohne Technik. Das sollte mindestens Zehn Liter fassen. Mit Zimmertemperatur kommt sie gut zurecht, deutlich agiler sind die Tiere jedoch, wenn das Wasser 22 bis 25 °C warm ist.

Einrichtung & Bodengrund
Ideal ist ein gut bepflanztes Aquarium. Als Bodengrund kann Sand oder Kies verwendet werden. Weitere Gestaltungselemente, an denen die Schnecken gerne entlangkriechen sind glatte Steine, Wurzeln oder Blumentöpfe aus Ton.

Ernährung
Die Posthornschnecke ernährt sich von Algen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Wer zufüttern möchte, kann gelegentlich eine Fischfuttertablette oder ein kleines Stück Fleisch verabreichen. Meine stehen übrigens total auf Naturtofu, den sie aufgrund seines hohen Kalziumgehalts erhalten. Blanchiertes Blattgemüse und gefrorene Mückenlarven werden ebenfalls gerne gefressen.
Gekochtes Wurzelgemüse, wie Karotte, Sellerie, Kartoffel oder Pastinake sollte nur in sehr kleinen Mengen gegeben werden, es trübt das Wasser.
Vergesellschaftung
Planorbella duryi eignet sich für das Gesellschaftsbecken. Sie verträgt sich mit friedlichen Fischen und kann sich gegen größere Schnecken durchsetzen, wie zum Beispiel die Paradiesschnecke.
Vermehrung
Um sich im Aquarium zu vermehren, reicht schon eine Kleine Posthornschnecke, denn sie ist ein Zwitter. Ihre Eier heftet sie gerne an die Scheibe des Beckens, wo sie sich gut entfernen lassen.
Die Jungtiere schlüpfen nach 14 bis 21 Tagen, je nach Temperatur.
Planorbarius corneus
Für die Haltung von Planorbarius corneus im Aquarium gelten ähnliche Bedingungen, wie für Planorbella duryi. Allerdings sollte ihr Becken größer sein und mindestens 50 Liter fassen.

Planorbarius corneus im Aquarium
- Beckengröße: Ab 50 Liter
- Temperatur: Ideal sind 15 bis 22 °C, vertragen werden 4 bis 25 °C
- Wasserhärte: PH-Wert 6,5 bis 8,5
- Futter: Algen, abgestorbene Pflanzenteile, Futtertabletten, Fleisch, Tofu
- Vergesellschaftung: Gut verträgliche Art, die gemeinsam mit ähnlich großen und kleineren Schnecken gehalten werden kann.
Planorbarius corneus ist nach meinen Beobachtungen im Teich besser aufgehoben. Der sollte mindestens einen Meter tief sein, sodass die Tiere im Winter nicht einfrieren. Vom Frühjahr bis in den Herbst kann sie im Kübel auf dem Balkon gehalten werden. Überwintern lässt sie sich darin aber nicht.